Monday, December 1, 2014

Hello December

Es kommt mir vor als wäre es noch letzte Woche gewesen, als ich mit meinem Bruder einsam auf den Seychellen ins neue Jahr reinschliefen. Ja, reinschliefen. Es war noch die Zeit gewesen, als wir das Inselleben nicht aushielten, wir wollten zurück nach Hause. Alles so langsam, so warm, so langweilig. Innerhalb der ersten Wochen hatten wir alles gesehen und unternommen. Er kam mich damals besuchen, damit ich nicht allein während der Weihnachtszeit am Strand rumtrödeln muss. Und so gammelten wir gemeinsam und bauten Sandmänner. Nein, Spaß, wir schauten alle in der Welt existierenden Serien und Filme durch. Und wenn ich abends auf der Veranda saß, dem Meeresrauschen lauschte, dem ewigen Kampf der Wellen mit den Felsen zusah, herrschte in mir ein ständiges Hin und Her, hierbleiben oder zurückgehen. Immer wieder kam mir der Gedanke, nur noch einige Monate auszuhalten und danach ein neues Land zu erkundigen. Bis ich mich wieder zusammenriss und das Leben hier akzeptierte, mich daran gewöhnte. Als es für mich im Sommer wieder nach Hause ging, Familie besuchen, alte Freunde treffen, Abiball rocken, Spaß haben, setzte ich mich nach den erlebnisreichen Wochen mit einem traurigen Lächeln in den Flieger. Ich wollte meine Freunde nicht wieder zurücklassen, wollte noch die freie Zeit mit ihnen genießen, bis auch für sie der Ernst des Leben beginnen würde, ob Studium, Ausbildung oder Arbeit. Zu dem Zeitpunkt kannte ich nur wenige auf den Seychellen, hatte niemanden zum Weggehen, Spaß haben, Reden. Aber die Pflicht ruft. Auch ich muss mir mein tägliches Euro fürs Brötchen verdienen. Gehöre nicht zu den verwöhnten Teenies des 21. Jahrhunderts, die sofort nach dem Release das neueste vom Neuesten kriegen. Bekomme kein iPhone, Tablet, Michael Kors Tasche oder die PS4 geschenkt, nur weil ich mein Zimmer aufgeräumt habe. Also ging es für mich zurück in meine neue Heimat, ins Paradies. Der Plan war nur weitere 3-4 Monate zu bleiben, höchstens ein halbes Jahr. Bis unerwartet eine Wendung in mein Leben trat. Ich lernte meinen Freund kennen. Fing an mehrere Tage und Nächte auf anderen Inseln zu verbringen. Mit den Seselwa den Alltag zu verbringen. Geriet an neue schöne Plätze, abgelegene Orte und menschenleere Strände. Traf auf neue Gesichter, wurde neuen Menschen vorgestellt, schloss viele in mein Herz. Heute, knapp 1 Jahr später kann ich mir kein anderes Leben vorstellen. Bin zufrieden mit dem was ich erreicht habe, wen ich innerhalb der letzten Monate kennenlernen durfte, weiß mein Glück zu schätzen. Allein der Gedanke, im Januar für nur einige Wochen die alte Heimat zu Besuchen, endlich wieder etwas Winter und Schnee zu erleben, welchen ich sehnsüchtig vermisse, zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht doch macht mich andererseits auch traurig. Aber langsam komm ich zu sehr vom eigentlichen Thema ab. Was ich euch damit sagen wollte, ist wie verdammt schnell die Zeit an uns vorbeiläuft. Genießt euer Leben, habt Spaß, geht raus in die Welt, verbringt Zeit mit Freunden und Familie, schaltet euer Facebook ab, logt euch bei Instagram und Tumblr ab. Erst wenn es zu spät ist, kommt die Einsicht. Nicht unsere Taten sind das, war wir am Lebensende bereuen, nicht was wir vergeblich versucht haben, nicht unser Scheitern, sondern unsere Versäumnisse, unsere Unterlassungssünden. Die Welt wartet auf dich, sie will von dir erkundet werden. Ihr Schätze mit dir teilen.

xx,
euer Müslikeks





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